MONEY IN MINUTES erzählt von einem wenig beachteten Aspekt der Globalisierung: der internationalen Arbeitsmigration als Profitbringer von Finanzunternehmen, die sich auf den Transfer von Bargeld spezialisiert haben. 2012 werden nach Schätzungen der Weltbank rund 400 Milliarden US-Dollar den Globus umkreisen – Geld, das von Arbeitsmigranten im Ausland verdient und an die Familien in den Heimatländern geschickt wird. Diese Rücküberweisungen, sog. Remittances, werden über Bargeldtransfer-Unternehmen abgewickelt, da Migranten und ihre Familien in der Regel über kein Bankkonto verfügen.
Bargeld in den USA oder Europa einzahlen und in kürzester Zeit in den Empfängerländern in Afrika, Asien oder Südamerika in der jeweiligen Landeswährung auszahlen – das ist das einfache Geschäftsmodell, auf dem die Remittance-Industrie beruht. Heute teilen sich Hunderte Firmen diesen milliardenschweren Markt. An ihrer Spitze die US Giganten Western Union und MoneyGram.
Der Film beschreibt am Beispiel eines zunehmend fragmentierten Marktes Strategien und Logistik einer Industrie, die Migration als ökonomische Ressource nutzt und gleichzeitig deren finanzielle Infrastruktur bildet.